vonChristian Ihle 22.04.2020

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

Mehr über diesen Blog

7inch #recordoftheday
Dexys Midnight Runners – Geno
1980, Late Night Feelings / EMI, Charts: UK #1

Hier wurde ein eingebetteter Medieninhalt blockiert. Beim Laden oder Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern des Anbieters hergestellt. Dabei können dem Anbieter personenbezogene Daten mitgeteilt werden.

Spricht man über die Dexys in Deutschland, muss man ja immer erstmal „Come On Eileen“ aus dem Gedankenweg räumen. Aber bevor die Band um Kevin Rowland mit diesem transatlantischen Nummer-1-Hit für einen kurzen Moment die größte der Welt wurde, waren sie in Großbritannien bereits Stars. „Geno“, ihre zweite Single überhaupt, war in England bereits zwei Jahre vor „Come On Eileen“ ein Chart-Topper.

Relevant ist das auch deshalb, weil die Dexys eigentlich nie die *eine* Band waren, sondern je nach Zeitabschnitt eine völlig andere – Besetzung, Style, Musik und Attitude änderten sich von Album zu Album. Und kurioserweise ist ihre bestbekannteste Platte „Too Rye-Ay“ – obwohl ebenfalls sehr gut – doch ihre schwächste gewesen. Denn eigentlich kann nichts und niemand ein Debütalbum toppen, das so perfekt ist wie „Searching For The Young Soul Rebels“ (allein dieser Titel!), auf dem Kevin Rowland mehr oder weniger eigenhändig Northern-Soul-Punk erfand. Im Gegensatz zum späteren Irish-Folk à la „Come On Eileen“ ist dieses Debüt und seine Single „Geno“ ein Soul-Album, das in Attitude und Wut von Punk getränkt war (am stärksten sicherlich in der anderen Single „There There My Dear“ und ihrem „the only way to change things / is to shoot the men who arrange things“-Aufschrei, aber dazu vielleicht an anderer Stelle in dieser Reihe mehr).
„Geno“ ist Kevin Rowlands Hymne an den Soul-Sänger Geno Washington:

That man took the stage, his towel was swingin‘ high
(Oh Geno)
This man was my bombers, my Dexy’s, my high
(Oh, Geno)
How the crowd, they all hailed you, and chanted your name
But they never knew like we knew
Me and you were the same

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/popblog/2020/04/22/dexys-midnight-runners-geno/

aktuell auf taz.de

kommentare

  • Aber die beiden kommen doch auch aus der „Searching…“-Zeit, also sind wir uns da ja einig, dass das die größte Phase der Dexys war (wobei ich immer auch gern eine Lanze für den kommerziellen Selbsmord des dritten Albums breche)

  • Wie meistens haben wir gewisse geschmackliche Differenzen in Nuancen.

    Meine absoluten Favourites von Dexys Midnight Runners sind „Tell Me When My Light Turns Green“ und „Plan B“, meilenweit über dem sonstigen Werk, aber leider in der historischen Betrachtung vernachlässigt.

    Für mich haben diese beiden Songs sogar das Anwärter-Potential für „best song ever recorded“.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert