7inch #recordoftheday
R.E.M. – Drive
1992, PIAS / Charts: US: #28, UK: #11, D: #13
Im Rückblick mutet es kurios an, dass R.E.M. zur Zeit von „Automatic For The People“ als eine der größten Bands der Welt gelten durften, was sich fünf Jahre später auch monetär auszahlte: ihre Vertragsverlängerung mit Warner 1996 war der höchstdotierte Plattenvertrag überhaupt mit 80 Millionen Dollar.
Den Grundstein dafür legte aber natürlich „Out Of Time“ mit dem Monsterhit „Losing My Religion“ und eben „Automatic For The People“, dessen doch eher düsterer Americana-Folk-Rock für mich etwas überraschend sogar noch erfolgreicher wurde und 18 Millionen „Einheiten“ verkaufte.
Die Leadsingle „Drive“ war selbst für „Automatic For The People“-Verhältnisse musikalisch dark, der Text überraschend politisch – wenngleich nicht unbedingt für Außenstehende sofort erkennbar. Die Eröffnungszeile “ Smack, crack, bushwhacked“ bezieht sich tatsächlich auf George Bush den Älteren und zitiert eine Anti-Bush-Anzeige „Don’t Get Bushwhacked. Get out and vote“. Damit ist auch der Tenor des restlichen Songs vorgegeben, der auf, nun ja eher kryptische Weise, die Jugend dazu auffordert, sich ins Wahlregister eintragen zu lassen, um ihre Stimme gegen Bush abgeben zu können.
Fun Facts:
* Die Zeile „Hey, kids, rock ’n‘ roll“ ist eine Referenz an „Stop It“ von Pylon (dort: „Hey! Kids! Don’t rock n‘ roll, no“) sowie an „Rock On“ von David Essex (dort: „Hey, kid, rock and roll!“)
* Die (US) b-Seite „Winged Mammal Theme“ wurde ursprünglich für den Tim Burton Film „Batman Returns“ geschrieben, dann aber nicht benutzt. Deshalb: „geflügeltes Säugetier“ statt „Batman“.
* die europäische b-Seite war rätselhafterweise „World Leader Pretend“, ein Albumtrack des Vor-Vorgänger-Albums „Green“. Aber dafür auch einer der besten Songs der mittleren REM-Phase!