vonSigrid Deitelhoff 28.09.2019

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

Mehr über diesen Blog

Die Zeit rast. Um so älter ich werde, um so schneller vergeht die Zeit. Diese Lebensweisheit kannte schon meine Oma. Was sie nicht wußte: Eine Sommersaison im Prinzenbad geht noch viel schneller vorbei…

Der Sommer war heiß, sehr heiß. Gut für die Bäderbetriebe – für die SportschwimmerInnen war es nicht immer einfach, sich ein freies Plätzchen im Becken zu ergattern. In Anbetracht der Hitze, flüchtete ich für ein paar Tage in die Schweiz und schwamm in den Zürcher Badis fremd.

Aber auch im Prinzenbad gab es in diesem Sommer  wieder einige Highlights: Zum Beispiel das Queer Summer Splash im August oder das Open-Air-Kino in der Woche vom 9. bis zum 14. September.

Die Bäderbetriebe haben inzwischen einen neuen Bäderchef.  Aber das wißt ihr wahrscheinlich schon aus den Medien. Im April ist sein Amtsvorgänger Andreas Scholz-Fleischmann in den Ruhestand gegangen. Der neue Vorsitzende der Berliner Bäderbetriebe heißt Johannes Kleinsorg. Er war zuvor Geschäftsführer der Leipziger Stadtwerke. Die anstehenden Bad-Sanierungen sind seines Erachtens zwar eine große, aber auch eine positive Herausforderung. Ausfälle von Bädern sollen vermieden werden und das Serviceangebot soll sich an den Bedürfnissen der Kunden orientierten.

Aber nicht nur einen neuen Chef haben die Bäderbetriebe, sondern inzwischen auch ein eigenes Gäste-Magazin namens “Berliner Bäder”, das es sowohl im Printformat als auch digital über die BBB-Website gibt. Inzwischen sind 3 Ausgaben erschienen. Das Magazin behandelt Themen rund um die Berliner Bäder und ist ein “Baustein einer Kommunikationsinitiative”, wie es auf der Website der BBB heißt, also eine Transparenz-Offensive der BBB.

Anfang Juli gab es dann eine Fake news in Bild und B.Z. Dort wurde behauptet, dass es immer wieder Krawalle im Prinzenbad gäbe, was bekanntermaßen gar nicht stimmte. Die Berliner Bäderbetriebe erwirkten daraufhin eine Gegendarstellung.

Kuriositäten gab es aber nicht nur in Bild und B.Z., sondern auch im Becken mit Leinen und in der Prinzenbad-Cafeteria.

Ein weiteres Highlight – eher für den Trockenbereich –  ist das neue Buch von Matthias Oloew. Ich hatte mir für diese Saison fest vorgenommen, eine kleine Buch-Rezension zu schreiben. Dazu hat die Zeit der Sommersaison nicht gereicht. Zu sehr war ich mit anderen Aufgaben beschäftigt. So bleibt mir nur, Euch dieses Buch wärmstens an Herz zu legen. Hier also mein Tipp für die langen Wintermonate:
Matthias Oloew: “Schwimmbäder: 200 Jahre Architekturgeschichte des öffentlichen Bades”,Reimer Verlag, 2019 gebunden, 392 Seiten mit zahlreichen Abbildungen.

Matthias Oloew ist Unternehmenssprecher der Berliner Bäderbetriebe, hat vorher als Redakteur für den Berliner Tagesspiegel gearbeitet und wurde mit seiner Arbeit zur Architekturgeschichte des Schwimmbads an der TU Berlin promoviert. Das Buch kostet zwar stattliche 79,00 Euro, ist aber gut lesbar und für all die jenigen interessant, die sich entweder für die Geschichte der Bäderarchitektur interessieren oder passionierte SchwimmerInnen sind.

Ich kann es sehr empfehlen. Das einzige Manko ist sein Gewicht. Das Buch wiegt 1561 Gramm und wer es als Urlaubslektüre mitnehmen will, sollte gleich einen Koffertransport mitbuchen oder eine kräftige ReisepartnerIn zum Taschetragen mitnehmen.

Stadtbad Mitte in Berlin, ©Elke A. Jung-Wolff

Ihr Lieben, es ist wieder so weit. Leider! Ich möchte mich von Euch verabschieden und hoffe, wir sehen uns alle gesund und munter in der nächsten Sommersaison 2020 wieder. Ob bis dahin die temporäre Schwimmhalle auf dem Grundstück des Prinzenbades gebaut wurde, eventuell sogar schon fertiggestellt wurde? Wer weiß? Letzte unbeantwortete Fragen gibt es immer zum Saisonende! Auch das gehört zur Tradition des Sommerbades.

Danke an Euch für die vielen schönen Begegnungen im und ausserhalb des Wassers, die guten und anregenden Gespräche auf der Terrasse, im Duschbereich, am Beckenrand, vor den Fahrradständern, im Eingangsbereich und anderswo.

Bedanken möchte ich mich auch bei Matze und Daggi – unsere Cafeteria-Crew –  für ihre Gastfreundschaft und ihre sehr leckeren Speisen. Die beiden wurden vor einiger Zeit im Tagesspiegel porträtiert. Schon nach kurzer Zeit wurde der Artikel 60.000 mal geklickt. Danach stieg die Brötchen-Nachfrage rapide an. Ich glaube, sie haben sich nun das Saisonende mehr als verdient. Ihr Beiden, kommt gut durch den Winter!

Bild entnommen dem Tagesspiegel vom 24.8.19 / Foto: ©Maris Hubschmid

Besonderer Dank gebührt Fanny Cathrin Melle für ihre tollen Fotos, die sie mir immer wieder für den Blog zur Verfügung gestellt hat. Fanny Cathrin Melle kann nicht nur gut fotografieren, sondern auch wunderbar malen und zeichnen. Vom 17. Oktober bis zum 17. Januar 2020 sind einige ihrer Bilder im “Smiling Kangaroohs” in der Goltzstraße 45 in Schöneberg zu bewundern.

Ein großes Dankeschön auch an Alexandra, die mir regelmäßig interessante Zeitungsartikel zum Thema Schwimmen, Bäder und Bäderpolitik hat zukommen lassen. Was wäre der Blog ohne Euch und all die anderen, die mich zu dem einen oder anderen Thema inspiriert haben.

Bleibt gesund und schwimmt durch den Winter!

Zum Schluss noch folgende kurze Info:
Auch in diesem Jahr war das Prinzenbad wieder das beliebteste Bad in Berlin. Laut der Besuchs-Statistik der Berliner Bäderbetriebe besuchten auch in dieser Saison (wie im Vorjahr) wieder über 300.000 Badegäste das Prinzenbad.

Zur Wintersaison öffnet das Stadtbad Lankwitz nach abgeschlossener Betonsanierung wieder ab dem 4. Oktober. Das Stadtbad Wilmersdorf (Heidelberger Platz) geht voraussichtlich ab dem 10. Oktober wieder ans Netz. Bis dahin steht das sonst vornehmlich von Schulen und Vereinen genutzte Stadtbad Wilmersdorf II an der Fritz-Wildung-Straße 7 zum Frühschwimmen, sowie am Sonntag, 6. Oktober, ganztags zur Verfügung.

Um die sanierungsbedingten Engpässe an einigen Standorten auszugleichen, öffnen einige Bäder länger. So wird das Stadtbad Mitte “James Simon”  ab 1. Oktober sonnabends und sonntags jeweils von 6:30 bis 22:00 Uhr geöffnet sein; bisher war sonnabends von 14:30 bis 22:00 Uhr und sonntags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. Die Schwimmhalle Sewanstraße in Lichtenberg steht nun auch sonnabends der allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung, ebenso wie die Schwimmhalle Baumschulenweg in Treptow sonntags.

Alle weiteren Informationen findet Ihr auf der Website der Berliner Bäderbetriebe.

 

Element of Crime: “Im Prinzenbad allein”

Hier wurde ein eingebetteter Medieninhalt blockiert. Beim Laden oder Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern des Anbieters hergestellt. Dabei können dem Anbieter personenbezogene Daten mitgeteilt werden.
Alle Fotos: ©Fanny Cathrin Melle

Anzeige

Wenn dir der Artikel gefallen hat, dann teile ihn über Facebook oder Twitter. Falls du was zu sagen hast, freuen wir uns über Kommentare

https://blogs.taz.de/prinzenbad/2019/09/28/ab-jetzt-indoor-schwimmen/

aktuell auf taz.de

kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert