vonSigrid Deitelhoff 29.07.2020

Prinzenbad-Blog

Freibad-Wetter, gefühlte Wassertemperatur, Gespräche und Gedanken unter der Dusche – der Blog über Deutschlands berühmteste Badeanstalt.

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Wer regelmäßig meinen Prinzenbad-Blog liest, weiß, dass ich im Urlaub gerne „fremdschwimme“, zum Beispiel in Lettland, Kanada, New York, Finnland, Schweden, Norwegen (Oslo, Westnorwegen), Niederlande und Österreich. Besonders fasziniert mich jedoch das Flussschwimmen in Zürich und Basel, aber auch die Züricher Badis.

Coronabedingt fällt das Erkunden anderer Städte und Länder mittels Schwimmkultur erst mal aus. Was nun? Gerade gibt es eine wunderbare Alternative mitten in Berlin. Sie heißt „Swim City“ und ist eine „Ausstellung zum Flussschwimmen im urbanen Raum“. So der Titel, dieser kleinen und doch sehr feinen Ausstellung im Deutschen Architektur Zentrum (daz), die noch bis zum 2. August besucht werden kann. Nein, nicht besucht werden kann, sondern unbedingt besucht werden sollte.

Flussschwimmen als Massenbewegung, als aktuelles Phänomen im öffentlichen Raum, bei dem die urbane Lebensqualität verbessert wird. Die Ausstellung zeigt lokale Besonderheiten des Flussschwimmens und seine historische Entwicklung, wobei hier die Schweizer Städte in den letzten Jahrzehnten Vorbildcharakter für andere Länder hatten. Porträtiert werden aber nicht nur Schweizer Flussbäder wie die in Zürich, Bern, Basel und Genf, sondern auch in Paris (Ilot Vert), Brüssel (POOL IS COOL), London (Thames Baths), New York (+POOL), Boston (Charles River Swimming Initiative). Aber auch neuere Projekte in Berlin (Flussbad Berlin) werden vorgestellt.

Flussschwimmen in Zürich – Obere Letten

Die Ausstellung beginnt mit einem Film, der die Perspektive eines Schwimmers bzw. Schwimmerin zeigt. Unterwasseraufnahmen wechseln sich mit vorbeiziehenden Stadtlandschaften ab. Eine riesige Panoramawand läßt uns Zuschauerinnen mitschwimmen. Schade ist jedoch, dass die verschiedenen Städte nicht benannt werden, durch die wir uns im Fluss treiben lassen. Basel und Zürich wechseln sich ab. Das weiß ich aber auch nur, weil ich dort schon geschwommen bin. Aber vielleicht ist es auch so gewollt, dass sich  die Betrachter nicht von Städtenamen ablenken lassen, sondern sich schwimmend treiben lassen  – sich ohne Verortung auf das Flussschwimmen selbst einlassen sollen.

Schwimmsäcke für das Flussschwimmen

Spannend ist auch das Projekt Flussbad Berlin. Es handelt sich um ein städtebauliches Entwicklungsprogramm für die gemeinsame Nutzung eines Flussabschnittes in der Mitte von Berlin. Im  1,9 Kilometer langen Spreekanal soll das Flusswasser auf natürlichem Wege gereinigt werden. Der Abschnitt danach (etwas 850 Meter) könnte zum Schwimmen genutzt werden. Wer das Projekt unterstützen möchte, kann Mitglied im gemeinnützigen Verein werden, spenden und/oder sich aktiv einbringen.

Flussbad Berlin

Ausstellungs-Infos:
„Swim City“ im daz: 20.06. – 02.08.2020, Mi – So 15 – 20 Uhr. Es gibt übrigens auch noch eine digitale Führung durch die Ausstellung

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Nach dem Schweizer S AM ist die Ausstellung Swim City jetzt im Berliner DAZ zu sehen. Andreas Ruby und Charlotte Hopf führen im Video durch die Schau zum Flussschwimmen im urbanen Raum.

Die Ausstellung des S AM Schweizerischen Architekturmuseum in Basel wurde kuratiert von Barbara Buser, Andreas Ruby und Yuma Shinohara.

Folgende Hygienemaßnahmen sind bezüglich COVID-19 bei einem Besuch der Ausstellung zu beachten:

„Im DAZ dürfen sich maximal 10 Personen gleichzeitig aufhalten – 5 Personen pro Ausstellungsraum.
Besucher*innen sind zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes in unseren Ausstellungsräumen verpflichtet. Achten Sie bitte auf den Mindestabstand von 1,5 Metern.
Wir bitten Sie, sich in den Toiletten die Hände zu waschen bzw. zu desinfizieren.“

Alle Fotos: ©Sigrid Deitelhoff  (Teaser Foto oben: Panorama-Leinwand im daz)

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https://blogs.taz.de/prinzenbad/2020/07/29/swim-city/

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