Da zumindest in Großbritannien letztes Jahr die Schar der jungen Singer/Songwriter am interessantesten war, wollen wir unsere Jahresvorausschau, wer in 2009 die Welt regieren wird, auch mit dieser Sparte beginnen. Wie immer gilt: alle Acts haben (zumindest in Deutschland) noch kein Debütalbum veröffentlicht.
Florence & The Machine
Neben Emmy The Great, die wir für das letzte Jahr schon getippt hatten und die nun erst im Frühjahr 2009 ihr heißersehntes Debütalbum veröffentlichen wird, ist wohl Florence & The Machine der sicherste Tipp. Im Gegensatz zu einer Songwriterin wie Laura Marling, die sich strikt dem Folk verschreibt, ist Florence Genreblick nicht eingeengt. Ihr großartiges „Kiss With A Fist“ hat mehr mit Holly Golightly und Garagenrock als mit Folk zu tun, ist aber nicht unbedingt typisch. Die Single „Girl With One Eye“ hingegen deutete auch im klassischen Folk ihr enormes Potential an und die jüngste Veröffentlichung „Dog Days Are Over“ startet bei Folk, erinnert an Kate Bush und überschreitet letztendlich alle Grenzen. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn Florence nicht 2009 regieren würde.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=s0ZPTFfpO40[/youtube]
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* Kiss With A Fist
* Dog Days Are Over
Peggy Sue (& The Pirates)
Anti-Folk oder an einer Punk Sozialisation geschulten Folk spielen Peggy Sue, zwei Mädchen aus Brighton, England. Bisheriger Höhepunkt ist der zubeissende Song „Television“, der auch an Patti Smith denken lässt – ansonsten fallen die frühen Regina-Spektor-Arbeiten als erste Referenz ein. Umbenannt haben sich die beiden Girls auch schon: das „& The Pirates“ fiel weg, so dass sie nun nur noch unter dem „Peggy Sue“ – Banner auftreten.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=j7q12dz0y-I[/youtube]
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* Television
Mumford & Sons
Sollte es tatsächlich jemand hierzulande geben, der außer mir Johnny Flynn in 2008 lieben gelernt hat (mir sind leider nicht viele bekannt), so darf dort frohe Kunde vernommen werden: Mumford & Sons klingen wie der gute Johnny mit voller Bandbesetzung. Für eine englische Gruppe sind Mumford & Sons mit Banjo und Kontrabass durchaus ungewöhnlich instrumentiert und ihre Songs haben möglicherweise sogar etwas mehr Wucht als Johnny Flynns.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=ebhvUYtCvKA[/youtube]
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* Little Lion Man
Slow Club
Hier wird Folk mit der Unberkümmertheit der wilden Jugend gespielt! Wunderbare Mann/Frau-Vocals schaukeln sich im Laufe eines meist sanft beginnenden Folksongs oft zu einer Rowdyparty auf. Es geht allerdings auch anders: in „Let’s Fall Back In Love“ wird bereits von vornherein von einer Hundertschaft der Refrain unwiderstehlich gebrüllt! Das geschmackssichere Moshi Moshi Label hat sich für Slow Club in für sie ungewöhnliche Folkgewässer gewagt und das hat schon seinen Grund. Zudem beweisen die beiden auch noch guten Geschmack, wie ein Cover von Mae-Shis „Run To Your Grave“ beweist.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=AkH9hfkCbDc[/youtube]
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* Let’s Fall Back In Love
* Christmas TV
* Because We’re Dead
Emmy The Great (Indiepedia)
Der Vollständigkeit halber sei auch Emma Lee Moss erneut erwähnt. Bereits im letzten Jahr war Emmy mit Glasvegas unser heißester Tipp für das beste Album des neuen Jahres, aber zuerst kam ein writers block und dann keine geeignete Plattenfirma, die dem Indie-Ethos Emmys genügen würde so dass die einzige Veröffentlichung in 2008 – die Single „We Almost Had A Baby“ – wieder mehr oder minder von ihr selbst in die Welt geworfen wurde. Warum Emmy so großartig ist, kann man entweder in unseren Song Top 10 2007 oder auch hier inklusive Soundbeispielen nachlesen.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=E3tflHYm1d0[/youtube]
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* M.I.A.
* Easter Parade
* Secret Circus
Peter Doherty (Indiepedia)
Im Grunde warten wir Dohertyans darauf doch schon seit Jahren. Seit Doherty erstmals eine Akustiksession seiner unveröffentlichten Songs ins Netz stellte, 2003. Wenn man weiß, dass allein unter den noch unveröffentlichten alten Liedern genügend Schätze wie „The Whole World Is Our Playground“ liegen und bedenkt, dass die Höhepunkte auf dem letzten Shambles-Album ja gerade die beiden Songs waren, die sich dem öden Indiesound der Stephen-Street-Produktion am meisten verweigerten („There She Goes“ und „Lost Art Of Murder“) kann man zumindest die Hoffnung hegen, dass das 2009 erscheinende Debütsolowerk die Wiedergeburt seiner Kredibilität jenseits allen Boulevardwahnsinns und Teenagerhysterie sein wird. Die große Frage bleibt: findet Doherty seinen Rick Rubin? Lässt die Plattenfirma zu, die Intimität der Akustiksessions auf eine richtige Veröffentlichung zu übertragen? Oder wird doch wieder alles verzweifelt auf Radiotauglichkeit gebürstet?
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=Gi1zVfpy8F8[/youtube]
Kill It Kid
Im Gegensatz zu den bisher genannten Singer/SongwriterInnen sind Kill It Kid stärker vom US-Folk und vor allem Blues beeinflusst, was in Stücken wie „Burst It Banks“ nicht zu überhoren ist. Dass Sänger Chris Turpin Tom-Waits-Gedenkvocals auffährt, macht das ganze auch mit Sicherheit ebenso wenig typisch britisch wie die Haupteinflüsse Blind Willie McTell und Robert Johnson. Das hochgeschätzte One Little Indian – Label (u.a. Björk) hat Kill It Kid nun unter Vertrag genommen, in der zweiten Jahreshälfte soll ein Debütalbum das Licht der Welt erblicken.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=o0ab6hESlLo[/youtube]
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* Burst It Banks
Skint & Demoralised
Wer Sehnsucht nach Jamie T (wahrscheinlicher) oder Jack Penate (unwahrscheinlicher) hat, der kann sich auf Skint & Demoralised freuen. Eine Spur zuviel Jamie Penate Sommer-Sonne-Spaß-Sound haben Skint für ihren Bandnamen zwar, aber dafür funktioniert das eventuell sogar in der Indiedisco.
[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=TaE5bxoUK_Y[/youtube]
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* The Thrill Of 30 Seconds
* This Song Is Definitely Not About You
(Christian Ihle)
Weitere Folgen:
2: Pop/Hip-Hop für 2009
3: We heart MGMT
4: Britische Gitarre
5: US Gitarre für 2009
6: Willkommen im Untergrund in 2009