Es ist schon seltsam, dass gerade die Frauen darauf brennen,
Sich ereifern und um die Wette rennen,
Das Glück letztendlich nur darin zu finden,
Sich mit dem Ring am Finger
Für immer
An eine Rolle zu binden.
Was die Männer gewinnen,
Ist caring im privaten Raum,
Der gelebte Kleinkindtraum,
Und doch nicht mehr das Kind zu sein,
Sondern endlich der Patriarch, der Vater im eigenen Heim.
Doch lehnt Mann diese Rolle selbstverständlich ab,
Nach außen und vorher, ist alles ganz klar.
Bestrebend darin, ein Partner zu sein,
Gleichberechtigt in jeder Rolle,
Verantwortung gemeinsam zu tragen,
Die Wäsche auch immer von sich aus zu waschen.
Selbst wenn dies zunächst möglich erscheint,
Folgt mit dem Anspruch,
„Nicht nur zu zweit“
Die Realität auf dem Fuße,
Zunächst ganz winzig
Und beglückend sogar,
Hält der Strudel des Lebens, was immer er verspricht,
Doch die Ewigkeit ganz sicherlich nicht.
Und schon findet das glückliche Elternpaar
Sich plötzlich konfrontiert
Mit dem, was es vor der Ehe ausgespart,
Der Strudel des Lebens zurückgekehrt,
Hat sich auch noch exponentiell vermehrt,
Und ist in Ansprüche gewachsen,
Die nur noch um das neue Leben kraxeln,
Im Kreise tanzen,
Und keinen winzigen Platz mehr für die Persönlichkeit lassen.
Und wer ist im caring nicht schon gut etabliert?
Durch weibliche Sozialisation frühzeitig trainiert!
Egal, wie egalitär die Geschlechterrollen vorher waren,
Egal, wie gleichberechtigt Mann sich engagierte und voller Zuversicht noch war,
Da kommt die strahlende Mutterrolle daher,
In Deutschland propagiert seit jeher,
Historisch überhöht,
Und mit Kreuze geehrt,
Ja, Mädels, das sitzt noch tief.
Oder wer ist wichtiger für ein Baby?!
Seid ehrlich, wenigstens zu euch selbst,
Dass dieser Anspruch euch schon immer gestellt,
So tief in euch sitzt,
Dass ihr ihn gar nicht mehr bemerkt,
Geschweige denn in frage stellt.
Und so flüchtet der Vater sich in andere Rollen,
Der Familienernährer oder Gartenbebauer,
In Männerbünde und scheinbare Stabilität,
Da auch er die neue Rolle sonst nicht erträgt.
Sie aber macht die Kür,
Aus caring wird mothering,
Als höchste Form
Der Selbstaufopferung.
Ja, fragt nur ein Wesen, das mothering betreibt,
– denn hier ist das angeborene Geschlecht einerlei –
Was von ihm selbst übrig bleibt,
Nach Jahren des Lebens ohne eigene Lebenszeit?
Die Antwort könnt ihr in den Augen sehen,
Im kläglichen Lächeln des Verstehens,
Im Zucken der Schultern,
Und im Seufzen des Atems,
Um dann schief zu lächeln
Und schuldbewusst die Arme auszubreiten.
Denn die Antwort aus dem Munde ist schon zu häufig gelogen,
Als dass der mothernde selbst das noch wüsste.
Die Ansprüche,
Ja, die Ansprüche, sie lassen nicht los,
Sie bilden ein Korsett und das völlig schonungslos,
Von außen, von innen,
Von innen nach außen
Und wieder zurück,
Bis es wurde ein ganz fester Strick.
Was müsste geschehen,
Wie sollte es sein,
Dass etwas sich ändert mit diesem gesellschaftlichen Leid?
to be continued…
bonding • caring • mothering III