vonChristian Ihle 30.08.2018

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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A Most Violent Year

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Ein sehr eleganter Film, der im New York der ausgehenden 70er spielt, aber trotz seiner stilistischen Detailversessenheit nie zu einem Ausstattungsstück verkommt (Hallo, „American Hustle“!). „A Most Violent Year“ ist dabei zurückgenommen, genügt sich in Andeutungen und benötigt nicht einmal ein spektakuläres Umfeld – geht es doch um Business-Praktiken im Müllabfuhr-Milieu des alten New York. Doch in wunderbaren Kameraeinstellungen erzählt J.C. Chandor eine Geschichte von Macht und Erfolg und davon, zu was Menschen fähig sind, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen. „A Most Violent Year“ spielt dabei nicht zufällig in den 70ern, sondern wirkt tatsächlich wie ein Rückgriff auf jene Zeit des Prä-Blockbuster-Kinos Amerikas, auf das New Hollywood, auf die goldene Zeit des Filmemachens. Ein größeres Lob kann man einem immer noch recht jungen Regisseur kaum machen.

Looper

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Bevor Rian Johnson mit dem letzten StarWars – Film in den obersten Olymp Hollywoods geladen wurde, drehte er diesen feinen Zeitreise-Sci-Fi-Film mit Joseph Gordon-Levitt und Bruce Willis. Auch das smart und gehirnwindungenverknotende Drehbuch stammte von Johnson selbst, der sich hier als „Auteur“ im Science-Fiction-Bereich empfohl – und prompt die StarWars – Leitung übertragen bekam. Nicht minder bemerkenswert: Johnson war einer der wenigen, der im letzten Jahrzehnt sogar Bruce Willis zu einer überdurchschnittlichen Leistung kitzeln konnte!

Der andere Liebhaber

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Vielfilmer Francois Ozon taucht mit „Der andere Liebhaber“ tief in Chabrol’sches „Psychothriller in der Bourgeoisie“ – Umfeld ab und nimmt noch etwas Cronenberg’schen Bodyhorror mit auf der Fahrt in die Obsessionen. Ozon gelingt ein erotischer, gewohnt stilsicher gefilmter Krimi um eine Frau zwischen zwei Brüdern – und zwei Betten.

Logan Lucky

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Soderberghs Einbruchskomödie „Logan Lucky“ erinnert beinah an seine alte „Out Of Sight“ – Glanzleistung oder eine White Trash Version von „Ocean’s Eleven“, bei der Guy Ritchie das Drehbuch mitgeschrieben hätte.
Auch wenn „Logan Lucky“ sich etwas zu viel Zeit nimmt, um loszufahren und auch ein paar unnötige Umwege nicht vermeiden kann, war ich letzten Endes doch überrascht wie sympathisch und unterhaltsam sich diese Antithese zum „Ocean’s Eleven“ – Hochglanz – Blingbling präsentiert. Natürlich sind Channing Tatum, Adam Driver, Daniel Craig und Katie Holmes hier karikatureske Abziehbildchen des Southern White Trash, aber mit viel Herz gezeichnet und so street smart, dass Soderbergh die potentiell empathiezerstörenden Klippen des sich-über-einfache-Menschen-lustig-Machens so geschickt umfährt wie ein NASCAR-Fahrer seine Konkurrenten auf dem Weg zum glanzvollen Sieg.

Mother!

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Der vielleicht polarisierendste Film des vergangenen Jahres: Aronofskys Home-Invasion-Thriller, der zu einem surrealen Jodorowsky-Gedenk-Finale eskaliert, lässt einen ratlos, begeistert oder verärgert zurück. Für mich gilt ersteres, für Dietmar Dath letzteres: „Du liebe Zeit, was war das denn für ein Dreck? Ausgedacht hat sich diesen hysterischen Eskalationskarneval samt Herzschlag in der Wand, blutendem Fußboden und abstoßenden Geschwürfischen, die im Klo schwarzes Gift verspritzen, einer der lästigsten Filmemacher unserer Zeit: Darren Aronofsky.“

The Body

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Ein argentinischer Thriller um einen aus dem Leichenschauhaus verschwundenen Körper, der etliche Storypirouetten vollführt, aber nie zu doof wird, um nicht spannend zu sein. Fun Fact: „Der Film wurde auf dem Fantasy Filmfest 2013 gezeigt, und der Veranstalter versprach, jedem Zuschauer ein Bier auszugeben, der das Ende des Films errate. Keiner der Zuschauer konnte das Ende des Films vorhersehen“.

Das Versprechen / The Promise

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Ein weiteres gelungenes Exponat aus dem seit „Making A Murderer“ stetig an Beliebtheit gewinnenden True-Crime-Genre. Ein Doppelmord an den Eltern seiner Freundin bringt einen jungen Deutschen in Amerika ins Gefängnis – bis heute ist nicht letztlich geklärt, ob er tatsächlich der Mörder war oder sich nur selbst belastete, um seine Freundin zu schützen. „The Promise“ wartet nicht mit großen Plottwists auf, hat aber zwei faszinierende Figuren im Zentrum, die gegensätzlicher kaum sein könnten.

Die endlose Nacht

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Es ist schon seltsam, dass ein Auteur wie Will Tremper völlig vergessen ist. Dabei hat kaum jemand so früh die Nouvelle Vague nach Deutschland gebracht und so eigenständige Filme wie „Playgirl“ oder eben „Die endlose Nacht“ gedreht. Lebt „Playgirl“ vor allem vom übersprühenden Esprit der Eva Renzi ist „Die endlose Nacht“ ein großes, aber lässiges Ensemblestück über eine Vielzahl von Figuren, die eine Nacht im Flughafen Tempelhof gestrandet sind. Im New Hollywood ist Robert Altman für solche Filme berühmt geworden!

Times Square

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Ein Punkfilm aus dem ursprünglichen Moment heraus, 1980 in New York gedreht und mit der Stadt als dritte Hauptdarstellerin. Die beiden Protagonisten sind junge Teens, die gegen die Welt, das Establishment und die Eltern rebellieren und dank Punk zu sich selbst finden. Ein ungehobelter kleiner Film mit den Ramones im Soundtrack, der zwei junge Darstellerinnen in den Mittelpunkt stellt und so seiner Zeit weit voraus wirkt.

Dietland

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Hey, auf die Idee muss man auch erst einmal kommen: eine Art „Fight Club“-Version für generation body positivity!
Die neue Amazon-Serie um eine wohlgenährte Journalistin, die in eine feministische Guerilla-Verschwörung gerät, ist angenehm respektlos und ungewöhnlich. Die ersten Folgen versprechen durchaus lohnenswertes Fernsehen!

Sons Of Anarchy Staffel 1-7

https://www.youtube.com/watch?v=7-h74qVEccA

„Sons Of Anarchy“ war nie die subtilste Serie der Welt, aber in den ersten zwei, drei Staffeln lieferte die Geschichte um eine Hell’s-Angels-esque Bikergang eine schöne Mischung aus einer Soap Opera für ungewaschene Jungs und amoralischen Actionthriller-Episoden. Dass wir Charlie Hunmans Kino-„Karriere“ allerdings „Sons Of Anarchy“ zu verdanken haben, gibt negative Karma-Punkte.

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