vonChristian Ihle 06.08.2012

Monarchie & Alltag

Neue Bands und wichtige Filme: „As long as the music’s loud enough, we won’t hear the world falling apart“.

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1. Bands


“Dass 1000 Robota sich um Mitternacht beschweren, ihr Label habe einem Ahnungslosen den Flug nach London bezahlt, und Anton Spielmann den Pete Doherty Junior gibt, weshalb ich mich nach fünf Stunden Warterei und drei Minuten Gespräch wieder genervt übers Paulaner beuge, könnte zwei Dinge bedeuten: a) dass Anton schon gut begriffen hat, warum im Popzirkus die Rolle des narzisstischen Rotzlöffels für einen 17-Jährigen prädestiniert scheint, um Blicke auf sich zu lenken, oder b) dass er in seiner Egozentrik, die sowohl zur späten Pubertät wie zum Spätkapitalismus passt, eben noch nicht viel rafft. Aber gemach: Kinder schlägt man nicht. Man zeigt und erklärt ihnen die Welt. Erst ab 18 gibt es was aufs Maul.” (Wolfgang Frömberg über die junge Hamburger Band 1000 Robota im Intro Magazin)


1000Robota
1000Robota
50 Cent


“Fucking jugglers’ music” (Nicky Wire, Manic Street Preachers, über Arcade Fire)


Richard Ashcroft (The Verve)
Arcade Fire
Arcade Fire
Arcade Fire
Arctic Monkeys
Arctic Monkeys
The Automatic


“Do you want to party with Bona-A-Part-Eeeee?” Ein Fanal unserer irrlichternden Zeit, dass sich manche Menschen schon aufgrund eines einzigen Satzes genötigt fühlen, “Musik” zu machen.
So auch Bonaparte, der grotesk grandiose Fehlgriff des honorigen Staatsakt-Labels. Diese Mischung aus Rumpelrock mit Synthie-Geboller haben im Laufe der Geschichte bereits zweihunderttausend Bands zuvor versucht, und sie waren ehrlich gesagt alle besser als das, was einem auf “Too Much” die Zeit stiehlt. Die wenigen catchy Slogans werden in schlimmstem Mittelstufe-Englisch immer und immer wieder repetiert, die musikalische Untermalung dessen ist mit “belanglos” noch harmlos bezeichnet, und natürlich wird der älteste aller Taschenspielertricks aus dem Ärmel geschüttelt: keifend-quietschige Stimmen aus dem Verzerrer.
Denn dies, so weiß der geneigte Vorstadtrebell, simuliert Auflehnung, Protest, Anti. Oder “Ähntie-Ähntie”, wie es bei Bonaparte heißt. Das zu lange in der Sonne stehen gelassene Sahnehäubchen: Die Single “Too Much” ist in ihrer geradezu widerwärtigen Einfältigkeit ein schlecht gerockter Anschein einer guten Idee. Dieses Album ist derart desaströs, dass man es gleich zweimal hintereinander hören muss, um sich zu vergewissern, dass man beim ersten Mal nicht schlecht geträumt hat.”
(Marco Fuchs, Intro Magazin, über Bonaparte)


BAP
Bauhaus
Beady Eye
The Beatles
The Beatles
Andy Bell (Oasis)

Justin Bieber
Björk
Black Eyed Peas
Black Eyed Peas
Bloc Party
James Blunt
James Blunt
Bonaparte (1)
Bonaparte (2)
David Bowie
Chris Brown
Carla Bruni
Bushido


“Manche Musiker bekommen von ihren Plattenfirmen die Pressetexte geschrieben, die sie verdienen. Im Begleitschreiben zur neuen CD der multiethnischen Schlager-Rap-Band Culcha Candela heißt es: „Kaum eine andere Band steht so typisch für das unbändige und vielschichtige Lebensgefühl und die Energie dieser Stadt und schafft es, auch die Einflüsse und Strömungen, die in diesem kulturellen Schmelztiegel vorhanden sind, in die so Culcha-typische Einheit zu verweben.“ Man ahnt, was das bedeuten soll: Grillfest-Musik mit tüchtig wummsenden Beats darunter und ordentlich Tschickatschacka obendrauf.

Doch halt: Culcha Candela sind auch knallharte Systemkritiker, klar. Das Infoschreiben weiß zu berichten, dass die Musiker „sich vielfältig hier und dort engagieren. Gegen Rassismus, für Bildung, gegen Armut, für Gerechtigkeit“. Dieses Engagement findet seinen künstlerischen Ausdruck derzeit unter anderem im Text der Single „Schöne neue Welt“, der einen Eindruck davon gibt, wie es wohl klänge, wenn Die Prinzen ein sozialkritisches Stück fürs Kinderfernsehen schreiben würden.” (Eric Pfeil in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)


Campino
Casper
Roger Cicero
Coldplay (1)
Coldplay (2)
Coldplay (3)
Coldplay (4)


[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=LRy5llIFQ08&feature=player_embedded[/youtube]


Coldplay (5)
Cheryl Cole
Culcha Candela
Culcha Candela





Death Cab For Cutie
Jan Delay
Delphic
Die Antwoord
Celine Dion
Diplo
Doves
The Drums
Bob Dylan
Bob Dylan


“Hard-eyed salarymen who second-guess their audience and churn our Carling soaked goth-lite-indie for people who value music like a free newspaper on a bus. (…)
Joy Division explored how the generation born after the Holocaust had become alienated by the pressures of modern industrialised society. In stark contrast it’s often hard to tell what Editors are all upset about – there’s even the sneaking suspicion that it might be about nothing more serious than forgetting to renew a gym membership. On top of that there’s the even worse fear that this is flat-packed gothic mood music. Ikea post-punk.
(…) It’s hard not to compare them to those other dark, lyrically vague synth titans Depeche Mode, who have never been accepted critically at home but are loved by their fans and have a strong market in Europe and America.”
(John Doran im NME über die Editors)


Editors
Editors
Elbow
Eminem
Brian Eno


“It was Conor Kiley of glam-metal reprobates Holy Ghost Revival who gave the world the term ‘fucking canoeing music’ to nail the flaccid faux-outdoorsy sonics of Fleet Foxes.
Fleet Foxes suck. They’re the soy-latte house band of Starbucks.
They peddle the same sort of fake-rustic rootsiness that seems to be colonising our era: all these flatpack off-the-peg dreams of Ruritania that iPad-stashing mid-lifes have taken up as a counterpoint to their rabid technophilia. They lull you in with their flawlessly polished music and hey-nonny-nonny you into a hypnagogic state, with the aim of making the world safe for the bland, the dull and the wi-fi enabled.
(…) It’s (singer, Anm.) Pecknold’s milksop voice that dominates, to the point that the unwilling will feel like they’re listening to Crosby, Stills, Nash & A Lonely Duck.”
(Gavin Haynes im NME über das zweite Album der Fleet Foxes)


Die Fantastischen Vier
Die Fantastischen Vier
William Fitzsimmons
Fleet Foxes
Fleet Foxes
Brandon Flowers (The Killers)
Franz Ferdinand
Fräulein Wunder


“Gäbe man Grönemeyers Lyrik einer Newcomer-Band zur Vertonung – alle würden sich vor Lachen auf die Schenkel klopfen. Bei Grönemeyer lacht nur die eine Hälfte, die andere kauft seine Platten. Auch das ist natürlich eine Kunst.” (Friedrich Pohl, Welt am Sonntag)


Dave Gahan (Depeche Mode)
Liam Gallagher (1)
Liam Gallagher (2)
Noel Gallagher
David Garrett
Glasvegas
Goldfrapp
Good Charlotte
Adam Green
Green Day (1)
Green Day (2)
Herbert Grönemeyer
Guns’n’Roses (1)
Guns’n’Roses (2)
Guns’n’Roses (3)


“Hecker’s fifth album is so bland it manages to cross the space/time continuum and become utterly offensive again. It does so by plotting a parabolic arc from drivetime FM rock-hell (single “Misery”; how apt, dear Max) through the by-numbers MOR of “Wind Down” to a gossamer-weak, limp-wristed insult of a tune called “This House Called Love” which actually made this writer hate both houses and love. Saving graces are few except that glorious spot of silence when the record ends, and laughing at titles like “All These Cradles’ Blankets Will Never Veil My Whole Substance”. Music for idiots who wear hats and think that makes them sensitive and outré.” (Ben Patashnik im NME über Maximilian Heckers neues Album “One Day”)


Hard-Fi
Calvin Harris
Maximilian Hecker
Maximilian Hecker
Michael Hirte
Josh Homme
Peter Hook (New Order, Joy Division)
Hurts


“Im Booklet erzählt Akon ehrfürchtig von der Zusammenarbeit: ‘Ich wollte mit eigenen Augen sehen, ob ihm “Hold My Hand” gefiel und war gespannt, welche Ratschläge er mir geben würde. Er mochte den Song und wir gingen gemeinsam ins Studio. Danach hatte “Hold My Hand” ein ganz anderes Niveau’
Wenn man den Song in der nun veröffentlichten Fassung hört, möchte man lieber nicht wissen, in welchem Zustand er war, bevor ihn Michael Jackson bearbeitete. (…) Unüberhörbar ist “Hold My Hand” das läppische Werk eines Jackson-Jüngers. Der Song hat künstlerisch das selbe Problem wie alle nach 1987 veröffentlichten Jackson-Platten. (…) Die Tranigkeit, die glasierte Funkyness dieses Michael Jackson ist nur noch von Menschen zu ertragen, die vom Radio gerade nicht gestört werden wollen.”
(Jens-Christian Rabe in der Süddeutschen Zeitung)


Ich & Ich
Michael Jackson
The Jam
Jay-Z


“Wir benützen sehr viel mehr Dur-Akkorde als die meisten anderen Indierocker im Augenblick. Der normale Indierocker hat diese Akustikgitarre, fängt ein Lied in A-Moll an und singt darüber, dass seine Freundin nicht zurückruft, dass er ein bisschen traurig ist, ein bisschen besorgt ist wegen der Welt, weil er so sensibel ist. Meine Güte, diese Typen müsste man alle bei den Ohren packen und auf die Tischkante schlagen.
(…)
Ich höre so einen Durchschnitts-Singer/Songwriter-Typ, wo jemand von der Zeit, vom Leben oder der Traurigkeit singt, und ich könnte kotzen. Ich seh ein Gisbert Zu Knyphausen – Video, in dem ein weinender Harlekin drin vorkommt und ich denke, das ist ein Witz! Aber der meint das Ernst! Was ist passiert? Ist allen das Gehirn rausamputiert worden? Sind alle zu doof? Ein fucking weinender Harlekin in deinem Musikvideo? Hast du keine Freunde, die dir sagen “Heh, Gisbert, dieser weinende Harlekin in deinem Musikvideo, ehem, räusper, vielleicht ist das eine doofe Idee, das ist echt kitschig!”
Wo wir schon mal dabei sind… niemand sagt Konstantin Wecker “musst du Deine Tour “Wut & Zärtlichkeit” nennen? Das ist ein bisschen scheisse, Konstantin!” Diese Leute haben alle keine Freunde offensichtlich.”
(Bernd Begemann)


Kaiser Chiefs
Kaiser Chiefs
Kaiser Chiefs
Kasabian
Keane
Keane
Ke$ha
Kettcar
Kettcar
The Killers
The Killers
Kings Of Leon
Mark Knopfler
Gisbert zu Knyphausen
The Kooks
Kool Savas
Lenny Kravitz
Kreayshawn





Lafee
Lana Del Rey
La Roux
Seth Lekman
LFMAO
The Libertines
Lil Wayne


“We were playing a festival in Dublin the other week. There was this other group like, warming up in the next sort of chalet, and they were terrible. I said ‘shut them cunts up’ and they were still warming up, so I threw a bottle at them. The bands said ‘that’s the Sons of Mumford’ or something, ‘they’re number five in charts!’. I just thought they were a load of retarded Irish folk singers.” (Der grumpy old man of british punk rock, The Fall Sänger Mark E. Smith, über die Neo-Folkster von Mumford & Sons in einem Interview mit dem australischen Magazin The Brag)


M.I.A. (1)
M.I.A. (2)
M.I.A. (3)
Madonna (1)
Madonna (2)
Madonna (3)
Mando Diao
Massiv (1)
Massiv (2)
Maximo Park
Paul McCartney (1)
Paul McCartney (2)
Metallica (1)
Metallica (2)
Mia. (1)
Mia. (2)
Mia. (3)
Mika
Kylie Minogue
Mona
Jim Morrison
Mumford & Sons (1)
Mumford & Sons (2)


“Wobei angemerkt werden muss, dass noch das letzte Miniland am Schwarzen Meer mehr Kraft auf die Bühne brachte als die deutschen Abgesandten.
Die präsentierten sich wie eine aufgescheuchte Herde beschwipster Hausfrauen, die im Harmoniegesang meist so klangen als wollten sie ein Garagentor imitieren. Zwei Punkte gab es dafür aus der Schweiz und zwölf aus Bulgarien, der Heimat von No-Angels-Mitglied Lucy. Die restlichen 41 Länder sahen sich nicht in der Lage, den No Angels auch nur einen Mitleidspunkt zu geben. Völlig zu recht.”
(Hans Hoff, Süddeutsche Zeitung)


Navel
Nickelback
Wolfgang Niedecken (BAP)
Nirvana
No Angels
The Notwist
The Notwist
Nouvelle Vague


“Kunst wich zunehmend einer profitorientierten Künstlichkeit. Bedeutung wurde zunehmend durch Verkaufszahlen bestimmt. Eine mittelmäßige Band wie Oasis konnte sich mit einem halbwegs gelungenen Album als Heilsbringer gerieren, und Hand aufs Herz – wo würde Nirvana heute im Ranking stehen, hätte Kurt Cobain sich nicht im günstigsten Moment die Kugel gegeben?” (Helmut Krausser im Rolling Stone)


Oasis
Oasis
Yoko Ono


“Während Mynther mit gleichbleibend brutalem Metzgers-Anschlag sein unschuldiges Instrument malträtierte, warf Lowtzow sich affektiert in die Brust und versuchte, besser zu singen, als er es kann. Besonders beeindruckend ging der Wille zum Scheitern in der Cover-Version des Stücks “You’re My Mate” von Right Said Fred auf, aus dem Lowtzow und Mynther eine verblüffend öde, schwung- und lendenlose Kantate herauszuquetschen verstanden – oder anders gesagt: Im Vergleich mit den beiden war einem sofort wieder klar, was für eine tolle Band Right Said Fred eigentlich sind.” (Jens Balzer in der Berliner Zeitung über das von Lowtzow / Myther – Projekt Phanton / Ghost)


Pains Of Being Pure At Heart
Pavement
Pavement & Stephen Malkmus
Pearl Jam
Katie Perry
Phantom / Ghost
Pink
Polarkreis 18
Iggy Pop
Prince
Prince
Pulp


“I’ve got to say, Radiohead, I’m totally having it, until the little fella starts singing. And then it’s like this big anvil drops on your head and you’re just like “Fucking hell, sorry for enjoying that, you’re right, there are people dying in the world. I’m sorry about that.”
Here’s one thing about Radiohead I’d like to know: what does the tall fella do? What does he do? I know what little Thom is doing, I know what Jonny does, I know what Colin does, I know what the Samaritan does on drums. What do you do?”
(Noel Gallagher rätselt im Q Magazine, wer welche Aufgabe bei Radiohead hat)


R.E.M.
Radiohead (1)
Radiohead (2)
Radiohead (3)
Radiohead (4)
Radiohead (5)
Radiohead (6)
Radiohead (7)
Radiohead (8)
Rage Against The Machine
The Rakes
Rammstein
Rammsteinkritiker
Ramones
Razorlight
Razorlight
Lou Reed
Andre Rieu
Mark Ronson
Axl Rose
Rosenstolz
Johnny Rotten


“Für die eher reiferen Herren, die fest zu Britneys Hörerschaft gehören, seit sie vor zehn Jahren im Video zu „Baby One More Time“ in einer Schuluniform in öffentliche Bewusstsein hüpfte, ist hingegen ein Stück wie „MMM Papi“ gedacht. Darin stöhnt sie mit Kleinmädchenstimme Dinge wie „Ooh papa, ohm papi, oh lovey, oh papi“, während zu einem besonders einfallslosen Beat eine 60er-Jahre-Surfgitarre angeschlagen wird – konsequenter wurde Erotik nur selten in Verruf gebracht.” (Harald Peters, Die Welt)


Sade
Scouting For Girls
Seal
Silbermond (1)
Silbermond (2)
Skunk Anansie
Patti Smith
Snow Patrol
Britney Spears (1)
Britney Spears (2)
Sportfreunde Stiller
Stereophonics
Sting
Joss Stone
The Strokes


“Die dümmste Band Deutschlands, und das ist jetzt offiziell, ist natürlich Tomte. Nur kriegt das schon gar niemand mehr mit. In der Berliner Stadtzeitschrift Zitty wird mit dem Sänger der Band, dem ultranervigen Thees Uhlmann, über die Kunst des Textens und die Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache philosophiert. Hallo? Hat sich mal jemand das Gesülz auf Tomte-Platten angehört? Unerträglichere Pennälerlyrik gab es im deutschen Pop selten, »Dein ist mein ganzes Herz« ist dagegen große Kunst. Und dann dieses Thees-Uhlmann-Gehabe in der letzten Zeit, dieses schrecklich Campinohafte, diese Bereitwilligkeit, den Deppen aus der Rockbranche zu machen, der so ist wie du und ich und mit dem du gut zwei Bier trinken kannst und der aber trotzdem in unsinnigen Talkshows herumhocken darf. Kann nicht mal jemand Tomte wieder abstellen, die Band des Landes verweisen, ihr ewiges Auftrittsverbot erteilen, ihre Platten verbrennen, Thees Uhlmann das Singen und Reden verbieten?” (JungleWorld)


Tocotronic
Tomte (1)
Tomte (2)
Travis
Tyler The Creator


“Nach der offiziellen Premiere lässt sich über die teuerste Broadway-Show aller Zeiten sagen, dass das Schlechteste daran die Musik ist. In ihren besten Momenten klingt sie nach U2. Was natürlich fürchterlich ist. Viele seelenlos vor sich hin rockende Stumpfnummern, die man noch während des Hörens wieder vergisst. Für seine Auftritte im Superheldenkostüm haben Bono und The Edge Spider-Man ein triumphales E-Gitarren-Leitmotiv verpasst. So oft wie man es während des zweieinhalbstündigen Abends zu hören bekommt, sollte man es sich eigentlich für den Rest seines Lebens merken können – doch auch dies ist spätestens beim zweiten Bier nach der Vorstellung aus dem Gedächtnis gelöscht.
(…) Dann ist Spider-Man alles, was man an Musicals hassen kann: Wenn Tänzer, die eine jung und dynamisch wirkende Schulklasse darstellen sollen, so energetisch und mit Yo-Gesten um sich werfend herumhüpfen, dass sich das Alter des Choreographen ganz eindeutig auf über 40 festlegen lässt (er ist 54), da er mit Videos von MC Hammer aufgewachsen sein muss.
(…) Am zähesten sind die Szenen mit der Spnnenfrau, die zwar zusammengestrichen wurden, aber nicht genug. Klebrige Kitschnummern sind das, pseudodunkel, zum Davonlaufen schlimm. Arg viel huahhuahhuahhuahhua-Bösewichtlachen gibt es auch. Und überhaupt, dieses ewige Gesinge.”
(Johanna Adorján über das Spiderman-Musical mit U2-Musik in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung)


U2
U2
Uffie
Thees Uhlmann
Thees Uhlmann
Unheilig


“Are all American bands metro-sexual now? I heard the title Vampire Weekend and I thought, ‘Oh, man, that’s gonna be great. I gotta see it. And there are these guys with little Gap T-shirts on and I’m going, ‘What happened to the balls in rock ‘n’ roll? Why are American bands so wimpy?’” (Der “Schockrocker” Alice Cooper zeigt sich enttäuscht, dass Vampire Weekend gar nicht aus Wochenendsvampiren besteht)


Vampire Weekend
Virginia Jetzt!


Wie taub muss man eigentlich sein, um aus dem jugendfreundlichen, perfide eingängigen und virtuos zusammengematschten Gothic-Schlock der britischen Nummer-Eins-Band White Lies den Todesfunken von Joy Division herauszuhören? Mit geliehenen Gefühlen und lächerlicher Pennäler-Lyrik (“And I’m banging on your door/ So come on and let me in/ I need a place to hide/ I need a place to hide before the storm begins”) sterben Harry McVeigh, Charles Cave und Jack Lawrence-Brown in Songs wie “Farewell To The Fairground” oder “Death” den Secondhand-Tod. Irgendwo ist immer gerade Beerdigung, und wenn nicht, fällt halt irgendwas vom Himmel oder McVeigh barmt allen Ernstes: “Take my hand tonight, I think we’ll be alright girl.”
(…) White Lies machen schöne Musik für Menschen, die noch nie von den Chameleons oder Echo & The Bunnymen gehört haben. Und Ian Curtis, der sich bereits bei She Wants Revenge einmal im Grab umgedreht hat, liegt nach dieser Platte wenigstens wieder auf der richtigen Seite.”
(Jan Wigger, Spiegel Online)


Weezer
Kanye West
Kanye West
White Lies
White Stripes
Amy Winehouse
Wir Sind Helden


“Der gelegentlich ins Falsetthafte überschlagende, gerne mehrstimmige Gesang konnte manchmal schon vor 30 Jahren mächtig nerven, es sei denn, man hatte gerade Geschenke aus Marokko oder Afghanistan erhalten. (…) Hätte Jürgen Trittin einen älteren Bruder aus Kanada und wäre der noch dazu ein Freak, dann könnte das Neil Young sein.” (Kurt Kister in der Süddeutschen Zeitung über Neil Young)


Neil Young
Neil Young




—-


2. Musikszenen und -industrie


“Ich würds gern so handhaben wie die Beatles. Platten ohne zu spielen. (…) Touren ist schon das Nervigste am Ganzen. Ich würd mal sagen, ohne den ganzen Wahnsinn mit Alkohol & Co gehts ja nicht so. Und dann hat man noch so Vorbands, so deutsche Nudelaugen…” (Ja-Panik-Sänger Andreas Spechtl über deutsche Vorbands)


Das Chill-Wave-Genre

Deutsche Vorbands
Die deutsche Musikszene

Ed Banger Records

EMI

Hardcore-Punk-Szene

Hip-Hop & Autotune
Hip-Hop & R&B

Hurricane Festival

Indiekonzerte
Die Indieszene

MTV European Music Awards

Patrick Wagner (Louisville Records) über die Musikindustrie (1)
Patrick Wagner (Louisville Records) über die Musikindustrie (2)
Malcolm McLaren über die Musikindustrie




3. Literatur


“I haven’t any right to criticize books, and I don’t do it except when I hate them. I often want to criticize Jane Austen, but her books madden me so that I can’t conceal my frenzy from the reader; and therefore I have to stop every time I begin. Every time I read ‘Pride and Prejudice,’ I want to dig her up and hit her over the skull with her own shin-bone.” (Mark Twain über Jane Austen)


“Finally, as his plank de grace against against even the most dedicated journalist or blogger, Loic carefully selected the least newsworthy speakers ever to have appeared on a conference programme. Then he made most of them take part in “fireside chats” that were so rambling and unfocused in a stereotypically French style that I kept hoping that the ghost of Charles Bukowski would float drunkenly on to disrupt them. Day one’s keynote firesider was Paulo Coelho — the favourite author of that girl you met on the first day of university who spent her gap year in Thailand and like totally found herself. “Everyone has something interesting to say,” Coelho said at one point, clearly showing that he’s never had a conversation with one of his fans.” (Paul Carr, The Guardian)


Jane Austen
Bernhard Bueb



“Finally, as his plank de grace against against even the most dedicated journalist or blogger, Loic carefully selected the least newsworthy speakers ever to have appeared on a conference programme. Then he made most of them take part in “fireside chats” that were so rambling and unfocused in a stereotypically French style that I kept hoping that the ghost of Charles Bukowski would float drunkenly on to disrupt them. Day one’s keynote firesider was Paulo Coelho — the favourite author of that girl you met on the first day of university who spent her gap year in Thailand and like totally found herself. “Everyone has something interesting to say,” Coelho said at one point, clearly showing that he’s never had a conversation with one of his fans.” (Paul Carr, The Guardian)


Paulo Coelho
Dante Aligheri
Fjodr Dostojewski
Jeffrey Eugenides
Günther Grass
Elke Heidenreich
Ernest Hemingway
Eckhart von Hirschhausen
Eckhart von Hirschhausen
Helene Hegemann
Helene Hegemann
Jack Kerouac
John Keats
Christian Kracht
Sarah Kuttner
Harald Martenstein: “Gefühlte Nähe”
Kathrin Passig & Sascha Lobo


“Man macht sich nicht leicht eine Vorstellung von dem Bild, das Richard David Precht in “Liebe” abgibt; vom schieren Ausmaß an Inkompetenz und großspuriger Besserwisserei, das dieses Buch durchsetzt. Es ist eine pseudowissenschaftliche Blamage. Pausenlos höhnt und spottet Precht gegen Theorien aus der Evolutionsbiologie und der evolutionären Psychologie, die er nicht einmal ansatzweise verstanden hat, und sonnt sich im Triumph rhetorischer Fragen, die seine eigene Ahnungslosigkeit unerbittlicher offenlegen, als es jeder Kritiker könnte. Nicht einmal eine kurze Erklärung der Theorie der natürlichen Selektion mag dem Autor gelingen, ohne eine kognitive Mehrfachkarambolage hinzulegen.”(Malte Dahlgrün in der Süddeutschen Zeitung)


Richard David Precht
Schriftstellerinnen
Bernhard Schlink: “Der Vorleser”
George Bernard Shaw
Benjamin von Stuckrad-Barre
Suhrkamp-Verlag-Chefin Ulla Unseld-Berkéwicz
Botho Strauß
Martin Walser

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